KAPPADOKIEN | "FAIRY CHIMNEY INN" | PROJEKTE | DOKUMENTATION
Workshops & Seminare
Regionale Produkte Kooperativen
Kunst- & Ethnoaustellungen
"CappARTocia" online-Galerie
Kappadokische Muster & Dekors
Kinder & Kunst
www.felt-online.de
platform_c
Agenda 21 Regionalprojekte
Traditionelle Architektur und Wandel
Festival & Konzert Organisation
Online-Zeitung und Kleinanzeigen
Immobilien

Regionale Produkte / Kooperativen

Die Cappadocia Academy fördert insbesondere auch die Produktion von Produkten, die seit alters her in der Region hergestellt werden. Auch wenn diese Produktionsformen heute zumeist wirtschaftlich unbedeutend sind, versucht die Cappadocia Academy, Produktionstechniken und Methoden durch Dokumentation und Qualitätsanalyse zu erfassen und weiter fortzuführen. Weiterhin bietet die Cappadocia Academy Hilfen zum Aufbau einer lokalen Kooperative, um vor allem auch interessierten Frauen der Nachbarschaft einen kleinen alternativen Absatzmarkt zu schaffen. Seit 2001 wurden erste Pilotprojekte ins Leben gerufen, die das Ziel haben, Erfahrungen für eine eventuelle erweiterte Produktion in einem sinnvollen Rahmen zu sammeln:

Pekmez
Der Anbau von Wein ist seit alters her das Hauptanbauprodukt der Region Zentralkappadokiens. Traditionellerweise werden die Trauben zumeist zu Rosinen oder aber zu pekmez verarbeitet. Dieser raditionelle Traubensirup wird seit Generationen langsam auf offenem Feuer in großen gezinkten Kupferwannen eindickt. Dieser nährstoffreiche Sirup gilt als ein wichtiges Zusatzprodukt vor allem den Wintermonaten und diente in früheren Zeiten als Zuckerersatz für verschiedene Speisen. Auch wenn die Produktion im Gegensatz zu früher stark eingeschränkt ist und das Einkochen mit viel Mühe und Spezialwissen verbunden ist, stellt die Pekmez-Produktion nach wie vor ein wichtiges subsitentes Wirtschaftsgut dar. Allerdings geht dieses Wissen in der jungen Generation langsam verloren.

Wein
Die Christen aus byzantinischer Zeit und die lokal ansässigen griechischen Gruppen haben die regionale Weinkelterei seit Jahrhunderten entwickelt. In der Region entstanden zudem verschiedene Weinkellerein, wobei die Firma "Turasan" in Ürgüp als größter Lieferant bis heute in Erscheinung tritt. Neben der kommerziellen Produktion wurde aber der kappadokische Wein selbst nach dem Abzug der christlichen Gruppen auch von manchen Türken vor allem für den Hausgebrauch weiter gekeltert. Traditionellerweise werden die Trauben in eigens aus dem Fels geschlagenen Kelterbecken (sirahane) mit den Füßen ausgetreten und anschließend in eigens dafür hergestellten Amphoren der Töpfereien aus der Nachbarortschaft Avanos gelagert. Die Cappadocia Academy fördert diese traditionelle Keltermethode in kleinen Pilotserien und erzielt damit zunehmend qualitativ bessere Ergebnisse.

Aprikosenmarmelade
Aprikosen sind ein typische Anbauprodukt der Region und fallen in guten Jahren in großen Überschuss an. Die traditionellen Herstellung von Aprikosenmarmelade ist neben dem trocknen der Früchte ein weiteres Produkt der subsistenten Landwirtschaft. Heutzutage spielt das Einkochen jedoch keine gewichtige Rolle mehr in Kappadokien. Die Marklage erlaubt es leider kaum noch, die Aprikosen in den oft schwer zugänglichen Tälern zu sammeln, so dass die Tradition des Aprikosenanbaus zunehmend zurückgeht. Als Alternative zum Angebot der vielen regionalen Pensionen und Hotels, (die gegenwärtig zumeist klein abgepackte und viel Müll produzierende "Plastikmarmelade" ihren Gästen als Frühstücksbeilage servieren,) könnten die traditionell hergestellten und sehr viel schmackhafteren Produkte eine gute Alternative für den qualitativ besonnenen Tourismus darstellen und sogar in kleinen Gläsern verpackt als Souvenirs verkauft werden.

Trockenfrüchte
Das Eintrocknen und Eindicken von regionalen Anbauprodukten stellte seit alters her eine wichtige lokale Konservierungsmethode dar. Neben Fleisch und bestimmten Sorten von Gemüse (Paprika, Auberginen, Okraschoten etc.) werden vor allem Aprikosen und Weintrauben auf den Flachdächern getrocknet. Auch die Produktion von "salca", dem Tomatenmark wird größtenteils auf den Dächern zubereitet, wobei das Mark unter der sengenden Sonne in flachen Schalen aufbewahrt weiter eindickt.

"Teppich-on demand"
Dieses Pilotprojekt der Cappadocia Academy setzt an der alte Tradition der Teppich- und Kelimherstellung der kappadokischen Haushalte an. Heutzutage werden noch in den kappadokischen Familien kaum noch Flachgewebe oder Teppiche hergestellt und meist sind es "importierte" Knüpferinnen und Weberinnen aus anderen Regionen, die vor einigen Teppichläden zu "Demozwecken" arbeiten. An die alte regionale Tratition anknüpfend, fördert die Cappadocia Academy kleine Pilotprojekte zur Herstellung regionaler Teppichkunst. Weiterhin werden von uns kleinere "moderne" Teppiche hergestellt, die Kopien von "Bauhaus" - Postkarten (Kandinski, Klee sowie anderen Künstlern etwa) darstellen. Gegenwärtig arbeiten wir in Pilotprojekten daran, die Qualität der Färbemethoden (Einsatz von Naturfarben) und bezüglich der Auswahl der Wolle Verbesserungen zu erreichen. Ziel ist es, neben klassichen Teppichen mit kappadokischen Mustern auch interessierten Personen die Möglichkeit zu geben, nach eigenen Motiven (z.B. Familienwappen oder Firmenemblem) einen Teppich eigener Wahl, Qualität und Größe herstellen zu lassen.

Patchwork / "ulama"
Die Cappadocia Academy fördert weiterhin Projekte zur Herstellung der taditionellen Patchworkdecken, die zu früheren Zeiten in Göreme über ein eigenes Mustersystem verfügten. Heutzutage stirbt diese Tradition aus, da das "patchwork" vor allem eine Notlsöung aus ärmeren Zeiten war, als Stoffreste mit verschiedensten Mustern auf diese Art weiter verwendet wurden. Gegenwärtig unterstützt die Cappadocia Academy Projekte, in denen z.B. Decken in verschiedener Größe (Bett-Tagesdecken, Tischdecken) und natürlich auch auf Wunsch hergestellt werden.